Weine aus Italien
Obwohl Italien ein mediterranes Land ist, sorgt die Verteilung der Weinbaugebiete insgesamt dafür, dass die Trauben unter diversen klimatischen Bedingungen wachsen. Der Norden ist im Allgemeinen kühler und feuchter als der Süden. Ein wichtiger Qualitätsfaktor ist in diesem Zusammenhang die Lage der Weinberge. Besonders im heißen Süden gilt: je höher, desto besser. Italien ist seit Jahrhunderten ein Land mit unabhängigen Regionen. Jede dieser Regionen entwickelte ihre eigene Identität in Sprache und Gebräuchen, in der Küche und im Weinbau. Gleichzeitig war Italien schon immer offen für Einflüsse von außen und das spiegelt sich auch in den Weinbergen wider. Alles in allem verfügt das Land über eine enorme Vielfalt an einheimischen und internationalen Rebsorten.
Nebbiolo und Sangiovese
Von all diesen Sorten sind zwei besonders erwähnenswert: Nebbiolo und Sangiovese. Ersterer gedeiht nur im Piemont. Sangiovese wird hingegen in weiten Teilen des Landes angebaut, verdankt aber seinen Ruf den großen Weinen der Toskana. Beide lassen Rotweine von internationalem Format entstehen.
Ein auffälliges Phänomen in Teilen Norditaliens ist die Pergola-Erziehung von Rebstöcken. Diese Erziehungsweise ist, trotz ihrer landschaftlichen Attraktivität, rückläufig. Das ist bedauerlich, denn die Drahtführung ergibt eine bessere Qualität der Früchte.
Italien bietet auch eine große Vielfalt an Weinherstellungstechniken. Einer der auffälligsten Methoden ist es, bereits gepflückte Trauben trocknen zu lassen. Diese Technik wird für sogenannte Recioto- und Passito-Weine verwendet.
Italienische Herkunftsbezeichnungen
Italien hat eine schwindelerregende Vielfalt an individuellen Weinen und Herkunftsbezeichnungen. Sie lassen sich in vier Kategorien einteilen:
Vino da Tavola (VdT)
Das ist die Bezeichnung für einfache Tafelweine. Darunter fielen bis vor kurzem auch experimentelle Spitzenweine, die jetzt aber meist als IGT klassifiziert werden (siehe unten).
Indicazione Geografica Tipica (IGT)
Das ist eine Art Zwischenkategorie für experimentelle Weine, die aus bestimmten Gründen nicht den traditionellen DOC-Vorschriften entsprechen (siehe unten), zum Beispiel weil sie nicht die erlaubten Trauben oder ungebräuchliche Weinbereitungstechniken verwenden. Diese Bezeichnung sagt also nur etwas über das Herkunftsgebiet aus. IGT-Weine erreichen regelmäßig die Qualität von DOC-Weinen und übertreffen sie manchmal sogar.
Denominazione di Origine Controllata (DOC)
Die klassische italienische Herkunftsbezeichnung ähnelt der Appellation d’Origine Contrôlée und orientiert sich stark an bestimmten Traditionen. Die Vorschriften beziehen sich unter anderem auf die Abgrenzung der Region, die erlaubten Rebsorten, Erträge und Produktionstechniken.
Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG)
Theoretisch die Oberliga (Serie A) Italiens mit strengeren Vorschriften als beim „normalen“ DOC. Ein DOCG-Wein ist immer an der Banderole am Flaschenhals erkennbar.