Ich habe eigentlich keine Ahnung, woher ich den Weinvirus habe. Ich stamme aus einer Familie von Biertrinkern, also habe ich diese Leidenschaft sicherlich nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Allerdings wurde ich als Student von meinen Mitbewohnern zum Chef-Weineinkäufer ernannt. Die Gründe dafür liegen völlig im Dunkeln. Aber nachdem ich mit dieser ehrenvollen Aufgabe betraut wurde, beschloss ich, das Beste daraus zu machen.
Mein erster Lieferant war der örtliche Albert Heijn-Supermarkt, der aber bald vom Weinladen an der Ecke abgelöst wurde. Mit einem Mal hatte die Welt des Weins ein Gesicht bekommen. Es wurden Geschichten erzählt und ich wurde auf eine Reise mitgenommen. Das fand ich wahnsinnig faszinierend.
In der Zwischenzeit schloss ich mein Studium als Jurist ab und begann als Dozent an der Universität zu arbeiten. Mein erstes solides Einkommen wollte ich aber nicht für eine Wohnung oder ein schönes Auto ausgeben, sondern lieber für hochwertige Weine. Ich entdeckte die wunderbare Welt der kleinen Spezialisten. Mutige Pioniere wie zum Beispiel Regina Meij von der Weinhandlung Imperial. Sie widmete sich ganz den Weinen aus Österreich zu einer Zeit, als dieses Land als Weinregion noch nicht ernst genommen wurde. Oder Ron Cohen aus Heerlen, der mir voller Begeisterung zeigte, wie großartig und vielfältig die Eigenarten des Languedoc und des Roussillon sind. Die Begeisterung und die Zielstrebigkeit dieser Entdecker haben mich tief berührt und meinen Weg als wahrer Weinliebhaber geprägt.
Später wurde ich Richter. Mein höheres Einkommen ermöglichte mir den Kauf von noch mehr und noch besserem Wein. Was einst als unschuldiges Hobby begonnen hatte, lief aber dann aus dem Ruder. Ich liebte meine Arbeit als Richter, aber irgendwann wurde mir klar, dass mein Lieblingsmoment des Tages darin bestand, die Kellertreppe hinunterzusteigen und eine schöne Flasche für den Abend auszuwählen. Es war an der Zeit, meine Robe an den Nagel zu hängen und meiner wahren Berufung zu folgen.
Ich beschloss, Weinimporteur zu werden, und zwar ein ebenso hartnäckiger (und hoffentlich hervorragender) wie diese kleinen Spezialisten, die mich so sehr inspiriert hatten. Ich wusste aus Erfahrung, dass die Alte Welt (Europa) auf dem Weinmarkt gut vertreten war. Die Neue Welt (alles außerhalb Europas) wurde dagegen stark vernachlässigt. Ich sah eine große Herausforderung vor mir und gründete eine Firma namens New World Wineries.
In den letzten 20 Jahren hat sich das Unternehmen zum Spezialisten für die besten Weine aus Australien und Neuseeland entwickelt, momentan zwei der spannendsten Weinländer. Das Sortiment umfasst eine bunte Sammlung hervorragender Weine, die einem vor kurzem nur in belgischen oder niederländischen Sternerestaurants angeboten wurden.
Ich freue mich besonders, dass diese Weine nun auch für Colaris-Kunden zugänglich sind, für die das Beste gerade gut genug ist. Für Weinliebhaber, die offen für Abenteuer sind. Ich lade Sie herzlich dazu ein, mich auf dieser Reise zu begleiten.